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„Den eigenen Gedanken eine Stimme geben …“ der erste „Poetry School Abend“ an der KvG

Auftakt: Emeka Bob-Anyenji und Benthe Engels

Am Freitagabend (21.09.2018), um 19.30 Uhr gingen die Scheinwerfer in der Alten Aula an und die Premiere zum ersten Poetry School Abend begann.

Schülerinnen und Schüler der Oberstufe präsentierten in eindrucksvoller Weise ihre persönlichen Beiträge. Als besonderen Ehrengast und Moderator kam der Poetry Slammer Emeka Bob-Anyenji , der zuvor im Juli in einem Workshop zum Poetry Slam während des 2. Projektes der Fächer Deutsch (Herr Bernemann), Kunst (Herr Holz), Englisch (Frau Scheerer) die Kursteilnehmer zu eigenen Produktionen inspiriert hatte.

Emeka Bob-Anyenji war auch derjenige, der die Idee eines öffentlichen Poetry School Abend zum Anlass nahm, nicht nur seine Teilnahme und Moderation zusammen mit Benthe Engels zuzusagen, sondern auch auf eine Gage verzichtete, da die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler ihm ein besonderes Anliegen waren. Hier noch einmal unser ganz, ganz großer Dank!

Der Abend bot eine Fülle und außergewöhnliche Vielfalt an persönlichen Beiträgen. Nach einem lockeren Auftakt, bei dem man auch seinen Sitznachbarn wahrnahm, eröffneten Lea-Maria Retzlaff (Gesang) und Ben Nötzold (Guitarre) (Jg. Q2) mit „Sunflower“ den Abend, und mit zwei weiteren Songs „Bring it back“ und „Take me to church“ begeisterten Lea und Ben alle Zuhörer.

Präsenz auf der Bühne zeigen

In ihren Vorträgen brachten so Yara Bücker  mit ihrer eindringlichen Präsentation zu  „Alltagstrott“ das Publikum zum Nachdenken, Vlora Bujupi fand erstaunliche Ähnlichkeiten zwischen „Tom & Jerry“ und Lehrern und Schülern, Jasmin Adams  hatte den „Depressiven Lehrer“ im Blick, während die Verstrickungen von „Kommunikation“ und Kommunikationsmodellen für Lisa Remke ein Anliegen waren.

Jasmina Mahmoud erreichte die Zuschauer durch ihren sehr persönlichen Vortrag, „Du und ich“, und Lea-Maria Retzlaff nahm den ersten Song des Abends wieder auf, indem sie die Frage nach Idealen stellte, das Ideal wie Menschen einen sehen und wie man sich selbst sieht – dafür zog sie den besonderen Vergleich zwischen der Rose und der Sonnenblume.

 

Es gab Momente der Stille und des Lachens. Die Vielfalt war beeindruckend und abwechslungsreich. So zeigten zwei Videoclips in deutscher und englischer Sprache aus dem 1. Projekt der Deutsch-Kunst-Englisch Kooperation, „Edward Hopper – set in (e)motion“ zu den Bildern Sunlight in the city  und  Four lane road –  völlig neue Eindrücke, hier wurden Bilder lebendig und in Sprache umgesetzt.

Ein kritischer Videoclip von Lisa Termühlen, der die Sinnhaftigkeit von Poetry Slams in Frage stellte, und der Beitrag von Benthe Engels zu Perlen deutscher Wortkunst erweiterten die Themen- und Darstellungsvielfalt dieses Abends.

Mit „Du entscheidest“ von Karim Mustafa und „Poverty“ von Beheshta Sarhadi wurden die persönlichen Anliegen der Vortagenden eindringlich präsentiert.

Und,  dass Poetry School eine Vielfalt von Darstellungsmöglichkeiten eröffnet, wurde deutlich in der gemeinsamen Performance von Leon Fehlauer und Tim Schülke zu „Alltag“ – indem sie ihre Botschaft mit einem gekonnten Mix aus Liedtextenzeilen so genial präsentierten– dass sie das Publikum mitrissen und die versierteren Zuhörer  einzelne Passagen bereits mit-“singen“ konnten.

Zum Abschluss den Applaus genießen!

Bevor Emeka Bob- Anyenji zum Abschluss alle Teilnehmer auf die Bühne bat, stellte er seinen eigenen Poetry Beitrag „Mir wurde gesagt…“ vor, ein Plädoyer für Offenheit, indem er seine Erfahrungen in Deutschland verarbeitet. Seine ganz persönlichen Wahrnehmungen zu „Tribalism“ zogen alle Anwesenden in den Bann, darin ging es um die Frage, dass wenn man sich als Vertreter einer bestimmten Gemeinschaft versteht, klare Abgrenzungen sucht, dies der Identitätsfindung dient und sich dadurch aber gerade Vorurteile gegenüber Andersdenkenden manifestieren.

Der Abend endete mit einem riesen großen Applaus für alle Akteure des ersten Poetry School Abends an der KvG. Alle Beteiligten und Zuschauer gingen mit einem beschwingten Gefühl nach Hause und in der Erwartung, dass hier eine Fortsetzung, ein zweiter Poetry School Abend folgen sollte. (Silke Scheerer)

 

 

 

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Westfälische Nachrichten, 10/2018