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Begegnung „am dritten Ort“ – ein neuer Baustein der Freundschaft mit Amilly

Europa lebt von Begegnungen – und die ermöglichen wir in unserer deutsch-französischen Partnerschaft mit dem Collège Schuman Amilly seit vielen Jahren.

Vom 12. bis zum 16. Juni 2023 gab es nun die Premiere für einen weiteren Baustein: An einem „Dritten Ort“, nämlich im Elsass, fand die erste Austauschbegegnung mit unserem neuen Partner, dem Lycée agricole le Chesnoy (Amilly) statt. Gemeinsam besuchten 13 Schülerinnen und Schüler aus unserer Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe und 29 französische Schülerinnen und Schüler des Lycée agricole le Chesnoy die Städte Straßburg, Colmar und Freiburg. Ganz im Sinne der europäischen Idee standen natürlich die europäischen Einrichtungen in Straßburg ganz oben auf der Liste. 

Während der Feier zur 45-jährigen Partnerschaft zwischen Amilly und Nordwalde hatten die Lehrerinnen Danièle Colas aus Amilly und unsere Französisch-Lehrerin Uta Stoll-Ludwig die Idee entwickelt und dann ganz schnell an der Umsetzung gearbeitet. Der „Dritte Ort“ wurde dabei nicht zufällig ausgewählt, denn im Dreieck „Freiburg, Straßburg, Colmar“ sind sich Deutschland und Frankreich ganz besonders nah.

Wie nah, das erfuhren die Jugendlichen zum Beispiel an einem Abend, als sie in Straßburg über die Passerelle des deux rives, die Brücke der zwei Ufer zwischen Deutschland und Frankreich hin und her spazierten. In Colmar – diesem Ort, der häufig seine Landeszugehörigkeit zwischen Deutschland und Frankreich wechseln musste – war der Ausgangspunkt für Exkursionen, in denen die wechselhafte und enge Verbindung zwischen den Ländern deutlich wurde, so etwa in Neuf-Brisach und Breisach am Rhein.  Die ehemalige Festungsstadt Neuf-Brisach wurde Anfang des 18. Jahrhunderts im Auftrag des Sonnenkönigs Louis XIV vom Festungsbaumeister Vauban als Gegenfestung zur deutschen Reichsfestung Breisach auf der anderen Rheinseite erbaut. Aus Feinden wurden schließlich Freunde – mittlerweile pflegen die beiden Städte eine enge Partnerschaft.

Das stramme Programm ermöglichte nicht nur Besichtigungen, sondern vor allem besondere Einblicke und viele Begegnungen. So ging es von der Erkundung der Stadt Straßburg mit der imposanten Cathédrale Notre Dame de Strasbourg weiter in die Weinberge zum Lycée viticole in Rouffach. Dort lernen die Studierenden das im Elsass sehr wichtige Metier des Weinbaus. Gleichzeitig erwirtschaften sie durch Mitarbeit in Anbau und Verkauf einen Beitrag zum Fahrtenbudget der Schule. Dass die Elsässer Weinbauern sich noch immer an die im Versailler Vertrag(!) festgeschriebene Auflage halten müssen, die Weinstöcke nicht aktiv zu bewässern, um die Qualität der Trauben nicht zu verändern, war insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Trockenheit durch den Klimawandel überraschend!

Und wie überall: das gemeinsame Genießen landestypischer Spezialitäten wie Munster Käse in den romantischen Gassen von Colmar oder die Lange Rote in Freiburger Seele (Bratwurst) auf dem Wochenmarkt in Freiburg lieferten zusätzlichen Gesprächsstoff.

Ein gelungener Auftakt dieser neuen Freundschaft, bei dem alle am liebsten beim nächsten Mal wieder dabei wären – auch! Dafür sagen wir herzlichen Dank an alle beteiligten Lehrkräfte: als Begleitung Julien Zaborowski, Judicaël Marcucci unser Kollege Daniel Camen sowie besonders den Initiatorinnen Danièle Colas und Uta Stoll-Ludwig. Außerdem hätte es diese Begegnung ohne die großzügige Unterstützung des Partnerschaftsvereins Nordwalde, des Deutsch-Französischen Jugendwerks und unseres Fördervereins nicht gegeben – auch hier ein großes Dankeschön!