“Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird anfällig für neue Ansteckungsgefahr.“

Richard von Weizsäcker am 8. Mai 1985

Eine Gruppe des 10. Jahrgangs der KvG-Gesamtschule besuchte im Rahmen der Projektwoche der Schule unter Leitung von Sabine Broscheit, Geschichtslehrerin an der KvG, die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg. Die Dauerausstellung "Ideologie und Terror der SS" im ehemaligen SS-Wachgebäude am Burgvorplatz informiert über die Geschichte der Schutzstaffel (SS) der NSDAP und gedenkt der SS-Gewalt.

Die Schülerinnen und Schüler durchliefen zentrale Stationen, um die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten besser zu begreifen: der Aufbau des Konzentrationslagers Niederhagen-Wewelsburg, die unmenschlichen Lebensbedingungen dort und die radikale Ideologie der Nazis und die unmittelbar damit verbundenen verbrecherischen Konsequenzen wurden mit Hilfe von Texten, Filmen und Zeitzeugen näher gebracht. Der Rundgang führte durch die historischen Räume im ehemaligen SS-Wachgebäude und im Nordturm. Höhepunkt des Besuchs waren neben der Gedenkstätte sicherlich die sogenannte "Gruft" im Nordturm der Wewelsburg mit Mahnmalzyklus und der sog. “Obergruppenführersaal”.

Bei der Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler der KvG auf den Besuch der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg half Stefan Querl, stellvertretender Leiter der Villa ten Hompel in Münster. Denn seit geraumer Zeit besteht eine verbindliche Kooperation zwischen dem Geschichtsort Villa ten Hompel und der Gesamtschule.

Referendarin Agnes Yavari begleitete die Zehnklässler bei der Bearbeitung ihrer Eindrücke auf der Wewelsburg. Einen Brief an sich selbst verfassten die Schülerinnen und Schüler, in dem sie ihre Erlebnisse und Emotionen niederschreiben sollten. In sechs Wochen wird ihnen diese Brief zugeschickt und sie sicherlich noch einmal an diesen einziartigen Tag auf der Wewelsburg erinnern. Welche Lehren aus der Geschichte zu ziehen sind, stand ganz im Zentrum des letzten Projekttages. Die KvG kann sich seit diesem Projekt einer Wiederbelebung der Schülergruppe “Schule für Courage und gegen Rassismus” erfreuen. Denn das kam als Antwort auf die Frage “Was tun?” heraus.