Worauf freuen Sie sich am meisten?
Am meisten freue ich mich auf die Schülerinnen und Schüler, um mit ihnen im Unterricht arbeiten zu können. Ich freue mich alle kennenzulernen, was ich in den vergangenen Tagen schon getan habe. (…) Worauf ich mich am meisten gefreut habe, sind die Menschen, sonst hätte ich den Lehrberuf nicht gewählt. Ich habe jetzt schon ganz viele nette Menschen kennengelernt: die Schülerinnen und Schüler, das Kollegium, die Hausmeister und Sekretärinnen. Das worauf ich mich am meisten gefreut habe, hat sich schon erfüllt.
An welchen Schulen waren Sie vorher tätig?
Ich bin seit 20 Jahren Lehrer, davon seit 14 Jahren im Schulleitungsteam. Ich bin angefangen als Lehrer in Emsdetten an der Marienschule und habe schnell gemerkt, dass ich gerne organisiere. Ich habe dort den Ganztag organisiert (…). Nach 4,5 Jahren Tätigkeit als Lehrer und SV-Lehrer bin ich danach stellvertretender Schulleiter in Tecklenburg an der Hauptschule geworden. Dort war ich 2,5 Jahre. Danach hatte ich die Möglichkeit in Greven an der Justin-Kleinwächter-Realschule Schulleiter zu werden, die Schule gibt es aber nicht mehr, da sie zugunsten der Gesamtschule Greven auslaufend gestellt wurde. (…) Über einen Freund, den ich aus Emsdettener Zeiten kannte, bin ich nach Lotte-Westerkappeln gekommen und habe dort als didaktischer Leiter 6,5 Jahre gearbeitet. Wir haben die Schule neu aufgebaut und im Sommer letzten Jahres haben wir das erste Abitur gehabt und da habe ich gemerkt, dass ich wieder ein Ziel erreicht habe und doch nochmal wieder was anderes machen möchte. Ich habe dann in die Stellen geschaut und gesehen, dass die Nordwalder Gesamtschule einen neuen Schulleiter sucht und das war für mich ein Zeichen. Für mich kommen hier 3 Dinge zusammen, warum ich nach Nordwalde gekommen bin: die örtliche Nähe(…), es ist eine Gesamtschule, ein anderes Schulsystem kommt für mich nicht infrage, denn ich brauche ein integratives Schulsystem, da es für mich das beste Schulsystem ist, und, dass ich hier Schulleiter sein kann. So kann ich noch mehr Verantwortung übernehmen. (…)
Woher kommen Sie?
Ich komme aus Reckenfeld, wohne da fast mein Leben lang. (Ich) habe in Münster studiert, bin aber in Reckenfeld wohnen geblieben. Ich bin auch jemand, der sich auf dem Land wohlfühlt. (…) Ich fühle mich in Nordwalde sehr wohl aufgrund der Lage und dieses familiäre, sodass das Ganze überschaubar ist. Riesen Systeme sind nichts für mich.
Welche Fächer unterrichten Sie?
Sport und Mathematik. Das sind auch die Fächer, die ich selber als Schüler sehr gerne gemacht habe und für mich war immer klar, dass ich irgendetwas mit Sport in meinem Beruf machen wollte und das konnte ich verwirklichen und jetzt habe ich sogar eine Dreiteilung: den Unterricht mit den Schülerinnen und Schülern in der Halle, da darf es auch gerne mal etwas lauter zugehen. Dann habe ich den Unterricht in der Klasse mit Mathematik, was ich sehr gerne mache. Und ich habe auch noch Zeit für mich zum Organisieren im Büro, um vor dem Rechner zu sitzen. Das ist für mich eine sehr gute Aufteilung.
Sind Sie ein strenger Lehrer?
Man kann mit mir auf alle Fälle auch Späßchen haben. Wo bei mir der Spaß vorbei ist, wenn etwas mit Gewalt zu tun hat, da habe ich keine Toleranz. Dazu zählen verbale Gewalt und Mobbing und auch körperliche Gewalt. Da bin ich sehr, sehr streng, da lasse ich auch nicht mit mir spaßen. Jede*r hat das Recht, an der Schule in Ruhe lernen zu können. Ich habe keine Toleranz dafür, dass sich hier jemand unwohl fühlt und damit meine ich Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, unsere Sekretärinnen und Hausmeister bis zur Reinigungskraft. Daran müssen wir alle gemeinsam arbeiten und da bin ich dann auch streng.
Welche Hobbys haben Sie?
Mit meinem Fach Sport bringt es natürlich mit sich, dass ich mich auch sportlich betätigen muss, aber natürlich auch möchte. Ich habe 40 Jahre Fußball gespielt, bin darüber auch Trainer geworden für 3,5 Jahre in Reckenfeld für die erste Mannschaft, jetzt seit 1,5 Jahre nicht mehr. Jetzt spiele ich bei den alten Herren (schmunzelt). Ich bin 45 Jahre und habe 40 Jahre aktiv Fußball gespielt, jetzt kicke ich bei den alten Herren und ab und zu haben wir auch ein Spiel. Weil das aber etwas weniger geworden ist, bin ich im Fitness-Center aktiver geworden. Ich versuche 3x die Woche dorthin zugehen, das macht mir momentan viel Spaß. Außerdem bin ich bei uns im Verein beim Sportkegeln. Das wird immer etwas belächelt und -nein es ist nicht mit Bier trinken, sondern es hat wirklich was mit Sport zu tun. Unsere erste Mannschaft spielt zweite Bundesliga. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass das mein Ziel ist, aber ich möchte da in jeden Fall besser werden. Das mache ich mit einem meiner Brüder zusammen und das macht mir momentan viel Spaß. Dann habe ich natürlich noch mit meiner Familie Hobbys: Mit meinen Kindern gehe ich gerne schwimmen. Wir gehen als Familie gerne klettern oder auch wandern und wir spielen unheimlich gerne Gesellschaftsspiele. Das sind diese Dinger, die man noch auf den Tisch legt ohne digitale Hilfsmittel und dort einfach spielt (zwinkert). Am liebsten spielen wir „Siedler von Catan“, aber wir setzen uns auch mal an die Switch und spielen „MarioKart“, aber das ist nicht so mein Bereich.
Was ist Ihre Meinung zur Sportart Handball?
Ich finde es beim Handball schön, dass sie da keine Schwalben machen. Die spielen einfach körperlich, aber auch fair. Das mag ich am Handball, dass da keine Schauspieler sind, die sich am Boden wälzen. Das ist ein sehr körperbetonter Sport und die stehen auch alle dazu, das finde ich gut.
Wann haben Sie Geburtstag?
Am 17.10. und da ich bereits gesagt habe, dass ich 45 bin, überlasse ich es allen, das Jahr auszurechnen.
Haben Sie Familie?
Meine Frau und ich sind im Sommer 15 Jahre verheiratet, wir haben 3 Kinder. Mein Sohn wird diese Woche 8, er geht in die 2. Klasse in Reckenfeld zur Grundschule. Unsere Töchter sind 11 und 13 Jahre und sie besuchen weiterführende Schulen in Greven.
Messi oder Ronaldo?
Ich bin generell ein großer Fußballfan und schaue mir gerne gute Fußballspiele an. Ich möchte gar nicht Partei ergreifen, ich fasse es so zusammen: Messi ist der bessere Dribbler und Ronaldo ist der bessere Kopfballspieler mit dem härteren Schuss. Beide sind überragende Fußballer. Wie möchten Sie unsere Schule verbessern? Was haben Sie in der Zukunft vor? Ich finde das Wort verbessern gar nicht so gut. Ich finde, dass das hier eine sehr, sehr gute Schule ist. Die Schule ist eine sehr den Schülerinnen und Schülern zugewandte Schule und deswegen möchte ich gar nicht verbessern sagen, sondern weiterentwickeln. Das ist auch nicht so, dass ich federführend sage, dass XY verändert werden soll, sondern Schule muss sich immer weiterentwickeln. Wenn man z.B. die Digitalisierung betrachtet, das sah vor 10 Jahren in Schulen noch ganz anders aus. Nicht „ich verbessere etwas“, sondern „wir überlegen gemeinsam“, was wir in Schule verbessern können und da sind wir auf alle angewiesen. Das sind einmal die Schülerinnen und Schüler, die über die SV Ideen hereinbringen können, aber auch Kolleginnen und Kollegen, die Ideen einbringen, aber natürlich auch Eltern. Ich versuche alle Informationen und alle Ideen aufzunehmen und zu bündeln, um zu schauen, wie wir unsere Schule weiterentwickeln können.
Was habe ich für die Zukunft vor?
Ich möchte, dass wir eine absolut gewaltfreie Schule sind in die alle Beteiligten gerne gehen und wo man sich wohlfühlt – das ist für mich das Hauptziel.
Wir sagen: Vielen herzlichen Dank Herr Zilske für dieses Interview.
Das Interview führten Frau Kocak und Frau Wellen, größtenteils mit Fragen unserer Schüler*innen, die über den Instagram Kanal gesammelt wurden.