In ihrem Vortrag zeigte die Universitätsprofessorin, dass sie nicht nur theoriebeschlagen ist, sondern sich in schulischer Realität mittlerweile sehr gut auskennt. Ihre Erfahrungen reichen von der Grundschule bis zur gymnasialen Oberstufe. Überall gäbe es, wie sie berichtete, Bedarf für Leseförderung auf dem entsprechenden Niveau. Gleichzeitig plädierte sie aber für einen systematische Beginn in der Grundschule und der Klasse 5.
Mit Filmausschnitten und Übungen belegte Frau Prof. Bönnighausen eindrucksvoll, dass ein wirklich gezieltes Training von Leseflüssigkeit und Lesestrategien unabdingbar ist, um den hochkomplexen Prozess des sinnentnehmenden Lesens wirklich zu lernen. Das, so insistierte sie, sei nicht einfach nebenbei zu leisten, sondern brauche spezielle Unterrichtsmethoden, Materialien und vor allem eigene Zeit. Damit erntete sie bei den erfahrenen Pädagog/innen im Publikum allgemeine Zustimmung, ebenso mit ihrem Plädoyer für das manchmal verpönte „Chorisches Üben“.
Das der „Leseschule NRW“ zugrundeliegende Förderkonzept entwickelt die Wissenschaftlerin seit vielen Jahren in Zusammenarbeit mit verschiedenen Schulen aller Schulformen weiter. Dabei besserte sie gemeinsam mit ihren Studierenden in den verschiedensten Projekten immer wieder nach und sagt jetzt mit Überzeugung und überzeugend: Es funktioniert!
Die Kardinal-von Galen-Gesamtschule nimmt als eine der ersten Schulen im Bezirk an dem Projekt teil. Die didaktische Leiterin, Esther Kolletzki, und die Koordinatorin für Lese-Rechtschreib-Förderung, Kerstin Reitenbach, haben im letzten Jahr eine umfassende Fortbildung zur Expertin für Leseförderung wahrgenommen und stehen für interessierte Schulen als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Ende des Schuljahres werden zwei weitere Lehrkräfte der KvG die Fortbildung abgeschlossen haben (mehr…).
Für die Unterstützung der Veranstaltung danken wir den Fördervereinen der Nordwalder Schulen.
Westfälische Nachrichten, Januar 2020
Übersicht Leseförderung „Leseschule NRW“
(Beitragsbild: Sigrid Terstegge)